Frühförderung - Heilpädagogische Leistung
Heilpädagogik & Motopädie

Heilpädagogische Leistungen beinhalten eine ganzheitliche Förderung des Kindes mit dem übergeordneten Ziel soziale Teilhabe zu ermöglichen.
Unter Beachtung der individuellen Bedürfnisse des Kindes ist die Förderung mehr heilpädagogisch oder eher motopädisch ausgerichtet.
Schwerpunkt in der Praxis ist die PSYCHOMOTORIK. Eine psychomotorische Entwicklungsförderung betont die enge Wechselwirkung zwischen seelischen, motorischen, emotional-motivationalen, sozialen und geistig-kognitiven Prozessen.

Die heilpädagogische Förderung findet in der Praxis (ambulant), im Elternhaus oder in der jeweiligen Bildungseinrichtung (mobil) statt.

Unsere Praxis ist Leistungserbringer von heilpädagogischen Leistungen im Rahmen der Frühförderung gemäß des Landesrahmenvertrages NRW (§§ 113, 116 SGB IX in Verbindung mit § 79 SGB IX).
Kostenträger sind die Landschaftsverbände Westfalen-Lippe und Rheinland.

Gerne beraten wir Sie in einem Erstgespräch, wie die Antragstellung in unserer Praxis für Ihr Kind möglich ist.

Traumapädagogik

Die Zügel in meiner Hand

Ein Trauma kann bei einem Säugling, einem Kind oder Jugendlichen auf vielerlei Arten ausgelöst werden.

Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft Schreckliches erlebt haben, traumatische Geburten für Mutter und Kind, Gewalt in der Familie, ein Fahrradunfall, Krankheit eines nahestehenden Menschen, Scheidung der Eltern, Krieg oder Naturkatastrophen. Die Auswirkungen solcher tiefgreifenden frühen Stresserlebnisse beeinflussen die Kinder in ihrer Wahrnehmung, ihrer Motorik, in ihrem Erleben und steuern unbewusst ihr Verhalten.

Unsere Arbeit ersetzt keine Traumatherapie, unterstützt die Kinder und Jugendlichen aber darin, wieder Zugang zu ihrem eigenen Körper, ihren Gefühlen und in ein soziales Miteinander zu kommen und basiert auf den 5 Säulen der Traumapädagogik:

Wir schaffen einen sicheren Rahmen, in dem das Kind/der Jugendliche ein positives Selbstbild von sich entwickeln kann und es ihm ermöglicht wird, sein Selbstbewusstsein und sein Selbstwertgefühl wachsen zu lassen.

Eine positive Motivation bilden Kinder vor allem dann aus, wenn sie Erfahrungen auf drei Ebenen machen dürfen:

• Erleben von Autonomie – „Ich kann selbst etwas entscheiden."
• Erleben von Kompetenz – „Ich kann etwas bewirken."
• Erleben von Zugehörigkeit – „Ich gehöre dazu und werde wertgeschätzt".

Traumatisierte Kinder und Jugendliche haben eine extreme, existentielle Form des Kontrollverlustes erlebt. Ihre Selbstwirksamkeitserwartung ist kaum oder nicht vorhanden. Sie leben in der Erwartung, keinen Einfluss auf sich und ihr Umfeld nehmen zu können.
Gerade für diese Kinder ist es unerlässlich Strukturen und Ansätze zu schaffen, die dem jeweiligen Entwicklungsstand entsprechend.

Vor dem Hintergrund der beeindruckenden Entwicklungsleistung von traumatisierten Kindern ist es sinnvoll, die vorhandenen Ressourcen zu stärken und gemeinsam neue Ressourcen zu entdecken. Hier hilft auch Spaß und Lachen, da es ein gutes Gegengewicht zu Belastung und Anspannung bildet.

Wir schaffen einen Erfahrungsraum, in dem sich die Kinder selbst, ihren eigenen Körper und die eigenen Gefühle kennenlernen, wahrnehmen, akzeptieren und darauf vertrauen können.

Mit dieser Haltung der Traumapädagogik begleiten wir Kinder und Jugendliche und unterstützen sie darin “Profi“ von sich selbst zu werden und ihre Zügel in der eigenen Hand zu halten.

Die LRS- und Dyskalkulieförderung wendet sich an Kinder ab Schuleintritt mit

• Verhaltensbesonderheiten und Lern- und Leistungsstörungen,
• Lernstörungen, wie die Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie, LRS) und/oder die Rechenstörung (Dyskalkulie),
  sowie allen damit in Verbindung stehenden anderen psychischen Störungen der Emotionen und/oder des Verhaltens.

Die LRS- und Dyskalkulieförderung wird als Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche gemäß § 35 a (SGB VIII)
geleistet. Voraussetzung ist eine fachärztliche Stellungnahme eines Kinder- und Jugendpsychiaters, der Kinder- und Jugendpsychiatrie
oder eines approbierten Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeuten.

Die Antragstellung erfolgt bei den kommunalen Jugendämtern der jeweiligen Kommunen. Gerne zeigen wir Ihnen bei der Erstberatung den
Antragsweg auf.
Die tatsächliche Dauer und Häufigkeit der Förderung orientiert sich an der Kostenzusage des Jugendamtes. Die wöchentliche Förderung der
LRS- und Dyskalkulie findet dann in der Einzelsituation statt. Eine 90-minütige Förderung pro Woche hat sich in den letzten Jahren bewährt.

Eine Privatleistung dieser Förderung ist ebenfalls möglich.

Systemisch-Psychomotorische Familienintervention

Zu unseren heilpädagogischen Leistungen gehört die Arbeit mit der gesamten Familie.
Neben den regelmäßigen Entwicklungs- und Beratungsgesprächen bieten wir zudem >>Familie in Bewegung<< an.

Der Ansatz der Systemisch-Psychomotorischen Familienintervention bietet über den handlungs- und erlebnisorientierten Ansatz der Psychomotorik eine zusätzliche Möglichkeit die Interaktion des familiären Systems zu betrachten. Dadurch können Familien ihre Sichtweisen erweitern und neue Handlungsstrategien im Umgang miteinander entwickeln.

Die Familienstunden werden in Rücksprache mit dem Jugendamt vor allem mit Familien durchgeführt, dessen Kind bei uns Eingliederungshilfe nach §35a SGB VIII erhält.

Die Systemisch-Psychomotorische-Familienintervention bieten wir auch als Privatleistung an.

1, 2, 3 das ist Fexerei!

Psychomotorische Förderung Exekutiver Funktionen

Kleingruppe für Schulkinder ab der 2. Klasse immer dienstags um 15.30 Uhr

Eigenmotivation entwickeln – aufmerksam werden – Impulse unterdrücken – Regeln einhalten – Handlungen planen und umsetzen – Bewegungskontrolle – soziale Kompetenzen erwerben – Ablenkungen ausblenden – sich nicht ablenken lassen

Doch was sind Exekutive Funktionen?
Exekutive Funktionen sind geistige Fähigkeiten, die unser Denken und Handeln steuern. Diese werden präsent, wenn Handlungsabläufe, Verhalten und Denkprozesse noch nicht automatisiert sind.
Exekutive Funktionen bestehen aus drei unabhängigen, aber zusammen wirkenden Komponenten:

1. Arbeitsgedächtnis
2. Kognitive Flexibiltät und
3. Inhibition

Diese Fähigkeiten werden gezielt gefördert:

• Aufmerksamkeit willentlich lenken
• Störreize gezielt ausblenden
• Handeln bewusst steuern
• Handlungsabläufe gedanklich planen
• sich Prioritäten setzen
• Impulse unterdrücken
• Selbstregulation
  

Warum sind Exekutive Funktionen für das Lernen wichtig?

Das Arbeitsgedächtnis ermöglicht, Informationen über einen kurzen Zeitraum zu speichern und mit
den gespeicherten Informationen arbeiten zu können.

Die Kognitive Flexibilität ermöglicht den Fokus der Aufmerksamkeit gezielt zu wechseln und sich auf
neue Situationen einstellen zu können.

Die Inhibition versetzt Kinder in die Lage, auftretende Impulse zu unterdrücken, Störreize auszublenden und die Aufmerksamkeit willentlich zu lenken.

Nähere Informationen und Anmeldungen telefonisch unter
02332 – 51468 oder per E-Mail an praxis@mototherapie-en.de

Literatur: Kubesch, S: Förderung exekutiver Funktionen und Selbstregulation; Hogrefe Verlag

In unserer Praxis arbeiten wir u.a. mit der Therapiematte "Mattomunkulus®" in der Größe 150 x 200 cm.

Mattomunkulus® ist ein kreatives Therapiemedium, das neue Behandlungsmöglichkeiten bietet.
Die Vakuum-Therapiematte besteht aus einem luftdichtem Inlett, das mit Styroporkügelchen gefüllt ist. Über eine Vakuumpumpe und ein Ventil wird die Luft aus dem Inlett gesaugt, das sich dann an eine gegebene Form anpasst und je nach Intensität des Vakuums stabiler und fester wird.

 

Anwendung bei:

• Menschen mit komplexen Behinderungen
• Säuglingen und Kindern mit Wahrnehmungsauffälligkeiten und Entwicklungsverzögerungen
• Kindern mit Autismusspektrumsstörungen

 

Weitere Infos zur Therapiematte unter https://www.mattomunkulus.de.